Beispiele

Wann kann Konfliktmanagement sinnvoll sein?
Wo ist Mediation ein gutes Instrument zur Konfliktbewältigung?

Einige Szenarien:

Führungskraft – Führungskraft

Fast 40 Jahre lang hat Klempnermeister L seine Firma geführt und aus dem 5-Mann-Betrieb eine Firma mit jetzt 120 Mitarbeitern aufgebaut. Sein Sohn K, der studiert hat und danach in einer großen Haustechnikfirma als leitender Angestellter tätig war, ist schon vor 5 Jahren in die Geschäftsführung eingestiegen. L‘s Tochter S hat letztes Jahr Prokura erhalten, weil sie schon drei Jahre lang die kaufmännische Abteilung leitet. Der Senior hat sich offiziell vor zehn Monaten zurückgezogen. Inoffiziell entscheidet L aber noch immer die wichtigsten Sachen und führt die meisten Kundengespräche. K hat sich inzwischen schon wieder bei anderen Firmen beworben und war deshalb mehrfach außer Haus, was er als „Verhandlungen“ in seinem Kalender gekennzeichnet hatte. Da seine Schwester S nicht wusste, welche Geschäfte bei diesen „Verhandlungen“ besprochen werden, vermutet sie, dass K hinter ihrem Rücken Geschäfte betreibt, die nicht der Absprache entsprechen. Sie will sich nicht mit Bruder und Vater streiten sondern einen Externen mit der Prüfung der Angelegenheit betrauen.

S beauftragt einen Mediator, die komplizierte Situation zum Wohle der Firma und der Familie zu klären. Es kommt zu einer mehrstündigen Aussprache unter Moderation des Mediators, in dem sich alle einigen, dass man eine gemeinsame Lösung suchen will. In der anschließenden Sitzung formulieren alle drei Familienmitglieder ihre Ansprüche, Ziele und Interessen. In weiteren Sitzungen erfolgt eine Klarstellung der einzelnen Interessen. Nachdem in einem Brainstorming gemeinsam Ideen entwickelt wurden, schließen L, K und S eine Vereinbarung, in der die Aufgaben und Kompetenzen genau geregelt werden und somit die Unternehmensnachfolge eigenständig und einvernehmlich gesichert wird.

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