Beispiele

Wann kann Konfliktmanagement sinnvoll sein?
Wo ist Mediation ein gutes Instrument zur Konfliktbewältigung?

Einige Szenarien:

Firma – Lieferant

Firma A baut ein Hochregallager für einen großen Kunden. Vorgesehen sind dabei zwei separate Hallen. Nach der Inbetriebnahme der ersten Halle stellt sich heraus, dass die automatischen Regalbediengeräte, die Firma A immer von Lieferant X bezieht, in der Vertikalfahrt nicht exakt den Regalmaßen entsprechen. Firma A fordert Nachbesserung. Lieferant X verweist auf eine nach seiner Meinung auftragsgemäße Ausführung. Firma A stellt die Bezahlung der fälligen Rechnungen des Lieferanten X ein, worauf Lieferant X die Auslieferung der für die zweite Halle notwendigen Regalbediengeräte stoppt. Firma A drohen seitens des Kunden hohe Pönale für jeden Tag der verspäteten Inbetriebnahme. Lieferant X hat aufgrund der ausstehenden Zahlungen Schwierigkeiten andere Aufträge fristgerecht zu finanzieren. Die Fronten sind verhärtet, beide Geschäftsführer kommunizieren seit zwei Monaten nicht mehr direkt, sondern tauschen „Schriftsätze“ über ihre Rechtsanwälte aus.

Wegen der drohenden Pönale und da ein Gerichtsstreit bis zum Inbetriebnahmetermin niemals zu beenden wäre, schaltet der Geschäftsführer der Firma A einen Mediator ein. Dieser soll über eine Mediation (oder auch über ein alternatives Instrument eine möglichst schnelle Lösung („Eine Mediation soll i. d. R. innerhalb eines Monats abschließbar sein, hat er gehört.“) herbeiführen. Nach jeweils einem Vorgespräch des Mediators mit den Geschäftsführern von Firma A und Lieferant X, insgesamt 4 Mediationssitzungen sowie unter Einbindung eines technischen Gutachters schließen beide Geschäftsführer eine Vereinbarung, die von den Rechtsanwälten der beiden Firmen gemeinsam aufgesetzt wird. Nach ca. einem Monat funktioniert die Kooperation zwischen beiden Firmen, wie sie auch früher funktioniert hat … reibungslos.

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